Skip to main content

Wohnkabine

Wohnkabine auf Pickup

Als Wohnkabine, auch Absetzkabine, wird ein Wohnaufbau bezeichnet, mittels dessen aus einem Pickup oder Pritschenwagen, seltener aus einem normalen Serien-PKW, ein Wohnmobil gemacht werden kann. Der Vorteil liegt darin, dass der Besitzer selbst im Bedarfsfall sein Auto in ein Wohnmobil verwandeln, und auch den Wohnaufbau ähnlich wie einen Caravan auf einem Campingplatz zurücklassen kann. Für den Alltagsgebrauch kann der Aufbau wieder demontiert werden. Nachteil ist der im Vergleich zu anderen Wohnmobilbauarten recht beengte Wohnraum.


Kastenwagen

VW-Bus mit Hochdach

Die ersten Reisemobile entstanden in den 1950er Jahren auf der Basis des VW-Bus, des Prototyps des Kleintransporters. Die Westfalia-Campingbox war eine der ersten Inneneinrichtungen für serienmäßige Kleintransporter. Im Gegensatz zu späteren Inneneinrichtungen konnte sie noch mit wenigen Handgriffen aus dem Fahrzeug herausgenommen werden und blieb dabei voll funktionstüchtig. In den 1970er Jahren wurde dann ein mit Wohneinrichtung ausgebauter Kleintransporter, der zusätzlich auch über Sanitärausstattung einschließlich Toilette und Dusche verfügte, als Reisemobil bezeichnet. Diese Fahrzeuge sind bis heute – mehr unter dem Begriff Kastenwagen – in Produktion. Sie bieten mehr Fahrkomfort und sind in der Regel sparsamer im Verbrauch als größere Wohnmobile, dafür ist der Wohnraum kleiner und der Wohnkomfort geringer, da er sich auf die Maße des serienmäßigen Kleintransporters begrenzt. Zunehmend wird der Begriff Kastenwagen als Typ (eigentlich Bauart) der Wohnmobile angesehen. Vorteil ist die hohe Alltagstauglichkeit der Fahrzeuge, Nachteil ist der durch den aufwendigen Ausbau hohe Preis im Verhältnis zur Fahrzeuggröße.

Moderne Kastenwagen verfügen in aller Regel entweder über ein festes Hochdach oder über ein Aufstelldach (auch als Hubdach bezeichnet), um im Standbetrieb Stehhöhe zu gewährleisten. In der Bundesrepublik Deutschland war dies bis Dezember 2012 für die steuerliche Einstufung als Wohnmobil erforderlich, dient seitdem aber nur noch dem Wohnkomfort.[1] Bei manchen Modellen können unter diesem Dach noch ein bis zwei Schlafplätze eingerichtet werden.


Alkoven

Alkovenmobil

Wohnmobile, die mit einem Alkoven, einer Schlafnische oberhalb des Fahrerhauses, ausgestattet sind, gelten als der Wohnmobiltyp schlechthin. Durch ihre optimale Raumausnutzung und ihren vergleichsweise günstigen Preis erklärt sich die Beliebtheit der Alkovenfahrzeuge insbesondere bei Familien mit Kindern. Alkovenmobile mit ihrem typischen Bettvorbau über dem Fahrerhaus werden daher auf Piktogrammen, Verkehrsschildern und dergleichen als Symbol für ein Wohnmobil im Allgemeinen verwendet und haben so als Zusatzzeichen in Verkehrszeichen verschiedener Länder gefunden, in Deutschland das Zusatzzeichen 1048-17 (Nur Wohnmobil), in der Schweiz das Ergänzungssignal 5.28 (Wohnmotorwagen).

Ein Vorteil ist neben der guten Raumausnutzung die Wintertauglichkeit, da das nicht wärmegedämmte Fahrerhaus in der Regel vom gedämmten Wohnraum abgetrennt werden kann. Nachteile sind die geringe Deckenhöhe im Alkoven, die häufig nur ein seitliches Hineinrollen von einer Aufstiegsleiter erlaubt, die große Gesamthöhe des Fahrzeugs und der daraus resultierende hohe Luftwiderstand beim Fahren.


Teilintegriertes Wohnmobil

Teilintegriertes Wohnmobil

Dieser Wohnmobiltyp (auch Teilintegrierter genannt) verwendet das Fahrerhaus des Serienfahrzeuges mit zu Wohnzwecken, ohne vom serienmäßigen Fahrerhaus abzuweichen. Er verfügt über ein erhöhtes Dach über dem Fahrerhaus, welches in der Regel dazu dient, auch im Fahrerhaus Stehhöhe zu erreichen. Die Fahrersitze können zum Wohnraum hin gedreht und mit einem dahinter angeordneten Tisch mit Sitzbank (Halbdinette) zu einer Sitzgruppe kombiniert werden.

Ein teilintegriertes Wohnmobil bietet bei vergleichsweise geringeren Anschaffungskosten zumindest während der warmen Jahreszeit einen ähnlich hohen Wohnwert wie ein vollintegriertes Wohnmobil. Der Kostenvorteil wird wie beim Alkovenmobil durch die Beibehaltung der serienmäßigen Fahrerkabine erreicht. Durch die im Vergleich zu Alkoven und den meisten Vollintegrierten niedrigere Bauhöhe wird ein geringerer Luftwiderstand und damit ein niedrigerer Kraftstoffverbrauch erzielt.


Van

Ein Van ist ein kleines teilintegriertes Fahrzeug, bei dem auf kurze Abmessungen und geringe Breite des Sonderaufbaus geachtet wurde. Dadurch entsteht ein mehr einheitlicher Eindruck von Führerhaus und Wohnaufbau sowie ein noch geringerer Luftwiderstand.


Vollintegriertes Wohnmobil

Vollintegriertes Wohnmobil

Die Vollintegrierten werden auf fahrfertigen Triebköpfen (Fahrgestelle ohne Fahrerhaus) mit allen notwendigen Aggregaten aufgebaut. Die Rahmenbauart – Leiterrahmen, Flachbodenrahmen oder Tiefrahmen – wird je nach gewünschtem Aufbau ausgewählt. Der Wohnmobilhersteller muss deshalb in Kleinserie eine komplette, isolierte Fahrzeugfront mit Windschutzscheibe, Scheinwerfern, Scheibengebläse, Scheibenwischer usw. herstellen. Dafür bieten vollintegrierte Wohnmobile einen größeren Wohnraum „aus einem Guss“. Ähnlich wie beim teilintegrierten Wohnmobilen sind an den Front- und Seitenscheiben Rollos oder Matten als Sichtschutz und eventuell eine zusätzliche Wärmedämmung nötig.

Vorteil von vollintegrierten Wohnmobilen ist somit der maximale Wohnwert, nachteilig sind die deutlich höheren Kosten, die auch daraus resultieren, dass die Wartung des Motors (schlechtere Zugänglichkeit) und der Fahrerhauskomponenten (Kleinserie) teurer sind als bei den konventionellen Fahrzeugen.


Wohnmobile auf LKW-Basis

Wohnmobil auf historischem LKW-Gestell von Magirus-Deutz

Hierbei wird die Wohneinheit auf einem serienmäßigen LKW-Fahrgestell montiert. Es lassen sich dabei sehr große Wohnmobile realisieren, weswegen der Typ vorwiegend im Luxussegment zum Einsatz kommt. Diese Bauweise findet eher in den USA Anhänger, für europäische Platzverhältnisse und Campingbedürfnisse sind die angebotenen Modelle meist zu groß. Überdies liegt die zulässige Gesamtmasse der meisten dieser Fahrzeuge oberhalb von 7,5 Tonnen, weshalb sie nach EU-Recht mit einem PKW-Führerschein (Klasse B, C1) nicht gefahren werden dürfen. In Deutschland trifft man auch mitunter Umbauten von ausgemusterten Feuerwehr-, THW- oder Militärfahrzeugen (in der Regel mit Allradantrieb) an, deren originaler Aufbau entfernt und durch einen Wohnkoffer ersetzt wird.


Wohnbusse

Fahrbares Landhaus als Wohnmobil 1922

Wohnbusse sind meist von Hobbyisten oder in Einzelfertigung zu Wohnzwecken ausgebaute ehemalige Reisebusse oder LKW und damit deutlich größer als die meisten auf Transporterchassis aufgebauten Wohnmobile. In Nordamerika werden zunehmend kommerziell umgebaute oder gleich als solche konzipierte Wohnbusse (Bus Conversion oder auch Motor Coach) beliebter. Wie dort üblich sind sie vielfach mit Anhängern für einen PKW ausgerüstet und bieten eine der luxuriösesten Möglichkeiten des Reisens.


Quelle: Wikipedia
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar